Eine abenteuerliche Reise

Eine abenteuerliche Reise

Eine abenteuerliche Reise (c) Kita
Eine abenteuerliche Reise
Datum:
Di. 6. Juli 2021
Von:
Monika Köhler

„Wir wollen wandern gehen!“ So der Wunsch der Kinder beim Thema: Wie gestalten wir die letzten gemeinsamen Wochen, bevor wir Abschied nehmen müssen. Abschied von unseren Wackelzahnkindern, aber auch Abschied von unserem alten Kindergarten.
Warum auch nicht, und so trafen wir uns am Dienstag, den 06.07.2021 bei strahlendem Sonnenschein und gut gerüstet mit Rucksack und Brotzeit um den alten Kirchweg von Wimmelbach nach Heroldsbach zu wandern. Dort war ein Besuch auf dem Spielplatz und bei unserem Pfarrer geplant. Über dies hinaus zeigte sich sehr schnell, dass diese Wanderung wirklich eine abenteuerliche Reise werden würde.
Bereits nach den ersten Metern mussten wir eine ganze Familie von „Schnirkelschnecken“ davor bewahren überfahren zu werden. Wieder ein paar Meter weiter trafen wir auf Kannibalismus, als eine Nacktschnecke eine andere Nacktschnecke verspeiste. Dann ging es aber doch weiter mit einem kurzen Gruß hoch zur Kirche und der Bitte an Jesus unseren Weg zu begleiten und uns auf unserem Weg zu beschützen. Dieser Schutz war auch wirklich nötig, denn die Überquerung an der B470 stellte sich, trotz Überquerungshilfe, als gar nicht so einfach heraus. Dank einiger freundlicher LKW und Autofahrer, die extra für uns anhielten, schafften wir es dann aber doch sicher auf die andere Seite. Vorbei an Feuerwehr und Sportheim hatten wir den ersten Feldweg erreicht. Aus den etwa 300 Metern Wiesenweg bis zum Waldrand wurde dann gut eine halbe Stunde. Aber kein Wunder, was es hier alles zu entdecken und beobachten gab. Wir erfreuten uns an der Schönheit der Schmetterlinge, die um uns herum flatterten und sogar auf dem ein- oder anderen Kind kurz landeten. Wir versuchten uns im Fangen von Grashüpfern und staunten über ihre großen Sprünge und das kitzelige Gefühl das wir hatten, wenn wir sie ganz vorsichtig in der Hand hielten. Plötzlich sahen wir uns umringt von vielen großen Heupferden die um uns herum flogen und hüpften.
„Doch was war das!? Urige Gebilde von monsterähnlichen Urzeitwesen schienen an den Grashalmen zu hängen. Bei genauerer Untersuchung stellte es sich heraus, dass es sich hierbei um die abgeworfenen Häute der Heupferde handelte. Höhepunkt war, die Entdeckung und Beobachtung von Heupferden, die sich noch in diesem Häutungsprozess befanden. Wir konnten ihnen sozusagen beim „Schlüpfen“ und trocknen der Flügel zuschauen. Noch unter dem Eindruck dieser „Geburt“ wurden wir Zeugen eines Angriffs. Dieser spielte sich ebenfalls vor unseren Füßen ab. Hier spannten sich Spinnennetze, noch nass vom Morgentau, zwischen den Gräsern. Gerade als wir uns eines davon näher betrachteten sprang ein Grashüpfer ins Netz, innerhalb von Sekundenbruchteilen war die Spinne zur Stelle. Dem Grashüpfer blieben nur noch ein paar Atemzüge, bis er von der Spinne betäubt und im Netz gesichert war.
Unter diesen Eindrücken und davon inspiriert, war es kein Wunder, dass die Kinder, als sie eine blaue Vermessungsfahne mit vielen Löchern entdeckten, schnell ins Philosophieren kamen, für was diese wohl sei!? Das Ergebnis: „Vielleicht waren es Piraten die mit einer Kanone geschossen haben!“ Wir ließen dies so stehen.
Diesem Piratentrip folgend galt es dann auch gleich einen Sumpf zu überwinden, um in den Kirchenweg einbiegen zu können. Über eine schmale Schiffsplanke, in Form eines morschen Baumstammes wurde diese Aufgabe bewältigt und alle kamen trockenen Fußes sicher auf der anderen Seite an. Hier mussten sich alle Piraten einem Meer von Brenneseln und sonstigem Gestrüpp stellen und sich kerzengerade auf dem Trampelpfad halten. Da Piraten, ja wie Indianer auch, keinen Schmerz kennen kamen alle gut durch und wir kühlten, natürlich rein aus Vorsicht, unsere Wunden mit Indianerpflaster (feuchter Breitwegerich).
Viel Zeit hierfür blieb aber nicht, da wir an ein Himbeergebüsch kamen, das uns zum Naschen einlud (Zum Glück hingen die leckeren Beeren so hoch, dass wir keine Angst vor dem Fuchsbandwurm zu haben brauchten).
Einen Bauernhof im Wald – sowas gibt es doch nicht, oder vielleicht doch!?
Wie würdet ihr das nennen, wenn ihr riesige Disteln entdeckt, an denen große Waldameisen hochspazieren, um oben angekommen ihre „Läuseherde“ zu melken!
Das Marienbild am Kirchenweg lud uns zum Verweilen und Brotzeit machen ein.
Ein Schatzkästchen das auf dem Tisch stand erzählte uns, nach dem Öffnen, die Sage welche Bewandtnis es mit diesem Bildnis hat. So gestärkt ging es auf die 2. Etappe unserer Wanderung. Nochmals ging es über schlammige Stellen und steile rutschige Abhänge hoch, bis wir dann oben auf der Heroldsbacher Höhe ankamen und eine wunderschöne Aussicht über ganz Heroldsbach hatten. Noch einmal ging es über einen Wiesenweg Richtung Dorf. Der einzige Unterschied zum Weg auf der Wimmelbacher Seite war, das die Tiere größer wurden. Wir begegneten einem Pferd, trafen einen Spitz mit seinem Herrchen (der übrigens ganz nach dem Spitz von Max und Moritz aussah) und verfolgten eine riesige Pfotenspur, von der die Kinder der Meinung waren, dass es sich hier um einen Wolf handelt und auch von uns nicht davon abzubringen waren.
Kaum im Dorf angekommen trafen wir auf ein Nilpferd! Was das glaubt ihr nicht! Dann lauft doch selbst einmal den Weg, dann werdet Ihr es schon sehen!
Im Dorf machten wir einen Kurzstopp bei unserem Martinspferd Nando und erfrischten uns am „Löwenbrunnen“ vor der Kirche. Schöne Orgelmusik lockte uns in die Kirche, derer wir eine Weile lauschten, bevor es hieß Endspurt Richtung Spielplatz.
Kaum am Spielplatz angekommen hieß es Schuhe von den Füßen und ab in den Bach. Staudämme wurden gebaut, vom Wasser wieder unterspült und weggeschwemmt, ausgebessert und neu errichtet. Die Kinder verwunderten sich über die Kraft des Wassers und lernten, neben all dem Spaß, auch noch hautnah. Zum Mittagessen, sowie für eine Aufwärmpause mussten Sie schon fast aus dem Wasser gezogen werden und nur das Versprechen, nach der Pause nochmals loslegen zu dürfen bewog sie dann doch ihre Arbeit zu unterbrechen. Auch die Spielgeräte stellten hohe Anforderungen an Ihre motorische Geschicklichkeit. Viel zu schnell verging die Zeit und wir mussten uns von diesem tollen Spielplatz wieder verabschieden.
Trostpflaster: Unser Pfarrer erwartete uns zum Eis essen und zu einem Besuch bei seinen beiden Papageien Urmel und Carlos. Die beiden hatten wohl selten so viel Besuch erlebt und waren ganz aufgeregt. Carlos begrüßte uns sogar mit einem Hallo. Klaus erzählte den Kindern von seinen beiden Tierfreunden und ging mit uns zum Eis essen in seinen Garten. So gestärkt schafften es, nach einem herzlichen Abschied und der Einladung wieder einmal zu kommen, auch noch alle Kinder bis zur Bushaltestelle. Pünktlich um 13.38 Uhr kam der Bus nach auch angerollt um viele müde aber fröhliche Piraten zurück nach Hause zu schippern, wo viele schon an der Bushaltestelle von Ihren Eltern erwartet wurden und eine abenteuerliche Reise zu Ende ging. Wir freuen uns schon auf die nächste Abenteuerreise.