Immer der Nase nach, ein Ausflug in die Kläranlage nach Hausen 18.05.2017

Immer der Nase nach, ein Ausflug in die Kläranlage nach Hausen

Datum:
Do. 18. Mai 2017
Von:
Monika Köhler

Wie Sie vielleicht vor kurzem im Amtsblatt gelesen haben, waren wir im März 2017,

im Rahmen unseres Jahresprojektes, auf der Suche nach einem ganz besonderen Schatz – Unserem kostbarsten Gut – dem Wasser!

Hier besuchten wir unter anderem den Wasserspeicher auf der Oesdorfer Höhe und die Wasseraufbereitungsanlage in Heroldsbach.

Dabei gab es viel zu entdecken, zum Staunen und zum Lernen.

Ein nachhaltiger Tag bis heute. Dies können wir nicht nur in unserem Kindergartenalltag feststellen, sondern auch Rückmeldungen von Eltern bestätigen dies, indem Sie z.B. erzählten, dass Ihre Kinder zu Ihnen gesagt haben:“ Mama/Papa lasst beim Zähneputzen nicht das Wasser laufen, Wasser ist kostbar oder Wasser ist unser Schatz,…!“

Sehen Sie das Auto des Wasserzweckverbandes, bzw. kommt der Wasserzweckverband zu uns in den Kindergarten um Wasserproben zu nehmen sind sie gleich zur Stelle. Selbst als wir mit dem Bus schon zum wiederholten Mal an der Wasseraufbereitung vorbeigefahren sind, kamen die Kinder immer wieder auf das Thema sauberes Wasser und unseren Ausflug dorthin zurück.

 

Beim pantschen mit Wasser im Sand, beim Händewaschen, Toilettengang,…. stellten die Kinder dann aber sehr schnell fest, dass sauberes Wasser auch sehr schnell schmutzig werden kann.

Keine Spur mehr von einem Schatz – Was nun!?

Schnell kamen Fragen auf wie: „Kann man das Wasser wieder sauber machen und wo geht  das schmutzige Wasser hin?“

Schnell wurde auch festgestellt, dass mit diesem Wasser niemand mehr Zähne putzen, baden, planschen, spielen, geschweige denn Essen kochen oder es gar trinken möchte.

Schnell waren sich alle auch darüber einig, dass es wichtig ist sorgsam mit sauberem Wasser umzugehen und verschmutztes Wasser zu reinigen.

Weniger schnell fanden die Kinder dann Lösungen wie dies funktionieren könnte und kamen ins Philosophieren.

Was lag näher, als neben eigenen Experimenten, die Fachleute zu fragen.

So vereinbarten wir mit der Kläranlage in Hausen einen Termin und machten uns am Donnerstag, den 18.05.2017 mit dem Bahnbus auf den Weg nach Hausen.

Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir über die Flurbereinigung Richtung Kläranlage.

Auch wenn die Kinder sich nicht so ganz im Klaren über den Weg dorthin waren, irgendwann hätten wir jedes Navi, wenn wir denn eins gehabt hätten, in die Tasche packen können.

Unser „Nasennavi“ reichte dann völlig aus und brachte uns, den Rest des Weges, sicher zum Ziel. „Oah wie stinkt`s denn da?“ so die ersten Reaktionen, bevor wir das Gelände überhaupt betreten hatten. Aber irgendwie war es dann doch nicht so schlimm mit dem Geruch, denn im Schatten vor dem Eingang wollten dann alle erst noch einmal schnell Brotzeit machen.

Um 10. 00 Uhr wurden wir dann schon von 1. Bürgermeister Gerd Zimmer und den beiden Klärwärtern Wolfgang Kraus und Martin Heilmann zur Führung über die Anlage erwartet.

Los ging`s natürlich da wo das Abwasser der Kanalisation in der Anlage ankommt. Im weiteren Verlauf ging es unter der sachkundigen Anleitung unserer Führer von Station zu Station. Der „Schlacke“ wurden, mit Hilfe von Schneckenpumpen, Rechen und Sandfang, zuerst einmal die festen Stoffe wie Klopapier, Essensreste, Haare,... und der Sand entzogen. Getrennt wurden sie in Containern bis zur weiteren Entsorgung aufbewahrt (Verbrennung). Im Vorklärbecken floss das Wasser dann so langsam, dass sich der Klärschlamm (Organische Stoffe) absetzen konnte. Der Mut der Kinder wurde ganz schön auf die Probe gestellt, als es über eine Treppe in luftige Höhen ging. Oben angelangt eröffnete sich uns ein Blick über 2 weitere Becken.

In diesen Becken wurden Kleinstlebewesen (Bakterien – „Kleine Schlammfressende Tierchen“) zugeführt, die sich von den im Wasser aufgelösten Verschmutzungen ernähren und so unser Abwasser „sauber fressen“. Damit diese Tierchen sich gut vermehren können und gesund bleiben wird für sie Sauerstoff eingespeist.

Um sehen zu können, woher der Sauerstoff kommt, mussten wir von der Höhe in die Tiefe des Kellers. Hier standen 3 große Generatoren, die den Sauerstoff erzeugen und über Rohre zuführen. Manches Kind war hier zwischen ein bisschen Angst und Neugierde hin und hergerissen, weil es hier sehr laut und heiß war. Aber zum Glück ging alles gut und alle kamen wieder heil an`s Tageslicht.

Das so geklärte und gereinigte Wasser, kann dann wieder in den Rhein Main Donau Kanal eingeleitet werden. Vorausgesetzt natürlich, dass es im Labor, dass die letzte Station unserer Führung war, keine Beanstandungen gibt.

Nach so viel Aufregung und Wissensvermittlung gab es abschließend, von 1. Bürgermeister Gerd Zimmer, erst einmal für jeden eine kleine Tüte Gummibärchen.

So gestärkt stand dann der Rückwanderung durch die Hausener Flur, und der Fahrt mit dem Bahnbus zurück nach Wimmelbach nichts mehr im Wege.

Schwipp und Schwupp und Schwuppeldiwapp sauber soll das Wasser sein, sangen die Kinder auf dem Rückweg, und erklärten jedem stolz, dass Sie von einem Besuch der Kläranlage kommen und jetzt „voll Bescheid wissen!“

Für diesen einmaligen Ausflug bedanken wir uns noch einmal recht herzlich bei Herrn Gerd Zimmer und den beiden Klärwärtern Herrn Wolfgang Kraus und Herrn Martin Heilmann.

Die Kinder mit Ihren Betreuerinnen