Lagerfeuerromantik und Gruseln zum Abschied

Lagerfeuerromantik und Gruseln zum Abschied

09.07.21 Lagerfeuerromantik (c) Kita
09.07.21 Lagerfeuerromantik
Datum:
Fr. 9. Juli 2021
Von:
Monika Köhler

Am Freitag, den 09.07.2021 trafen wir uns im Kindergarten zu einem Ereignis, auf dass unsere Wackelzahnkinder schon das ganze Jahr hin gefiebert hatten:

„Die Übernachtung der Wackelzahnkinder im Kindergarten!“

Bepackt mit Matratzen, Schlafsäcken, Taschenlampen, Kuscheltieren, … fanden sich alle hochmotiviert und überpünktlich um 19.00 Uhr zu diesem Highlight im Leben eines Wackelzahnkindes, dass kurz vor der Einschulung steht, ein.

Nach einer kurzen Verabschiedung von den Eltern wurde unter großem Hallo erst einmal das Nachtlager aufgeschlagen. Anschließend ging es an die Zubereitung des Abendessens, das wir uns alle bestens schmecken ließen. Dass es auch der liebe Gott gut mit uns meinte, zeigte sich, als wir nach draußen gingen um unser Lagerfeuer vorzubereiten – es hatte zu regnen aufgehört. Der Sonnenuntergang war herrlich und die Luft frisch und klar. Feuerschale aufbauen, Holz holen, Bänke ums Feuer bereitstellen – all dies galt es nun zu erledigen bevor das erste Flämmchen in den langsam dunkler werdenden Abendhimmel lodern konnte. Auf mitgebrachten Spießen wurden Würstchen und Gurken im Lagerfeuer gegrillt und verspeist. Die Gitarre ließ Lagerfeuerromantik aufkommen und sich bildende Nebelfelder regten, zu gespenstischen Geschichten, die Phantasie zusätzlich an. Gegen 23 Uhr ging es für alle mit starken Nerven zur Nachtwanderung in den Wald. Wie gut, dass wir Taschenlampen hatten. Immer wieder hielten wir auf unserem Weg inne, löschten das Licht, lauschten in die Dunkelheit und blickten durch die Baumkronen in den Sternenübersäten Nachthimmel. Das Rauschen der Blätter, der Schrei eines Käuzchens, die leuchtenden Augen einer Katze auf ihrem nächtlichen Streifzug, der von Nacktschnecken übersäte Weg und ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch waren unsere Wegbegleiter durch die Nacht. Aber mutig gingen alle voran, um dann doch erleichtert wieder im hellen Licht der Straßenlaternen des Dorfes anzukommen. Den ein oder anderen Geister Schrei um die eventuell noch wachen Dorfbewohner zu erschrecken konnten wir uns nicht verkneifen.
Rechtzeitig zur Geisterstunde waren wir zurück im Kindergarten. Schlafanzug anziehen, Waschen, Zähne putzen und mit einem gespenstischen Hörbuch, wie es sich für die Geisterstunde gehört, ab ins Bett. Wer nun denkt, dass die Kinder hier vor Angst nicht schlafen konnten hat sich schwer geirrt, im Gegenteil. Sie drehten den Spieß herum und versteckten selbst, als kleine Geister, durchs dunkle Zimmer schleichend Schuhe, Taschenlampen, … der Erzieher. Doch so schnell und schelmisch wie sie den Spuk begonnen hatten, verschwanden sie dann ganz ruhig und still in ihre Betten und schliefen so tief und fest, dass selbst ihre Eltern, die am anderen Morgen kamen, alle Hände voll zu tun hatten die nächtlichen Geister aus den Federn zu bekommen. Zum gemeinsamen Frühstück hatte jede Familie ihren eigenen Tisch und so war es auch kein Problem Abstand zu halten. Im Anschluss an das Frühstück machten sich alle, von der Nacht noch etwas erschöpft aber glücklich, auf den Weg nach Hause. Diese Übernachtung war wirklich unvergesslich und wird noch Stoff für so manchen Kindertraum liefern.